Imkerei seit mindestens 1862

Unsere Imkerei liegt in einer Region die weit über 5000 Jahre besiedelt ist. Anhand der 83 noch vorhandenen Großsteingräber (Hünengräber) ist dies nachweisbar. Die Region ist klimagünstig eingebettet zwischen Magdeburger Börde, Elbaue und Colbitz-Letzlinger Heide.
Die ersten Aufzeichnungen unserer Imkerei  beginnen am 3.10.1862 durch ein Zeitungsinserat, wo zu lesen ist, daß am 3.10.1862 der Bienenzuchtverein zu Hundisburg gegründet wurde.

Ein Gründungsmitglied war der Forstaufseher Christian Koch aus Althaldensleben (geb.27.02.1820- gest.12.6.1890) und sein Sohn Heinrich Christian Koch (geb. 26.11.1847- gest.9.8.1894) ebenfalls Forstaufseher hielten als Nebenerwerb Bienen. Aber erst Paul Christian Koch (geb.18.7.1887- gest.30.11.1960) der Sohn von Heinrich Christian Koch meldete am 1.01.1909 seine Imkerei als Berufsimkerei an. Er machte seinen Imker- und seinen Zuchtmeister, sowie seinen Lehrmeister. In seiner beruflichen Zeit wurden mehr als 50 Imker ausgebildet.

Er ist der Urzüchter der Nordbiene Stamm Mittelland mit mehr als 12000 gekörten Königinnen und noch vielmehr Wirtschafts-Königinnen. Seine Tochter Imker- und Zuchtmeisterin Herta Klaus (geb.12.2.1915) übernahm dann 1954 den Betrieb mit ihrer Tochter Brunhilde Schmidt (geb.22.9.1940). Leider wurde die Zucht in den 70ziger Jahren durch die damalige DDR-Regierung blockiert und die Belegstelle Krengelstein wurde durch die Carnica-Züchter übernommen.

Mit 8 Jahren begann ich, der Enkel Ralf Bertram (geb.3.1.1965) von Herta Klaus, mich mit der Imkerei zu beschäftigen. Mit 13 Jahren hatte ich meinen ersten Bienenvölker und mit 19 Jahren den ersten Bienenwagen mit 32 Bienenvölker. Nach der Ausbildung zum Elektro-Monteur machte ich nebenbei den stattlichen Abschluss als Tierwirt Spezialisierung Bienen (Imker). Zusammen mit meinem Vater Heinz Bertram (geb.21.1.1934) hielten wir bis zu 125 Völker als Nebenerwerb.

Nach der politischen Wende von 1989 suchten wir neue Wege. Vorher wurde der Honig zu einem sehr guten Preis vom staatlichen Handel aufgekauft, heute muss der Honig selbst vermarktet werden. Dieser Schritt ist uns bisher sehr gut gelungen, so gut, dass in machen Jahren der Honig nicht für alle Kunden reicht. Heute sind in der Imkerei meine Frau Regina und mein Sohn Oliver Bertram (geb. 6.10.1989) , sowie meine Tochter Esther und ihr Freund Marvin Beißert ein fester Bestandteil. Auch das jüngste Mitglied unserer Familie mein Enkel Leon (geb. 29.7.2009) hilft schon mit einfachen Handgriffen begeistert mit. Vielleicht entwickelt sich daraus die 8. und 9. Generation an Imkern in unserem Stammbaum.


Wir wandern mit den Bienen in unserer Region in Raps, Robinie, Linde und Heide, sowie in die Kornblume und den Wald. Es gibt auch manche Jahre, da werden ungewöhnliche Trachten angewandert wie Majoran, Fenchel und Sonnenblume. Dies sind Trachten die nicht regelmäßig von den Bauern angebaut werden und somit selten sind.


Standort Schloßimkerei Hundisburg

Seit dem 1. Mai 2000 hat unsere Imkerei eine feste Heimat in der Schloßimkerei Hundisburg gefunden. Dieser Standort wurde 1953 als Imkerei eines sozialistischen Landwirtschaftsbetriebes (VEG)mit ca. 300ha Obstbaufläche gegründet. Hier wurden zwischen 400 und 800 Bienenvölker betreut, sowie Lehrlinge zum Imker ausgebildet.



Nach der politischen Wende 1989 wurde dieser Standort als Imkerei geschlossen und die heimische Berufsschule übernahm das Gelände für andere Ausbildungsberufe. Nachdem diese Berufsschule am eigenen Standort modernisiert wurde und die Berufsschüler wegen dem demographischen Wandel weniger wurden, kam das Aus für den Standort.

Dieser Standort sollte ab dem 2.Mai 2000 renaturisiert werden. Da die Gebäude bereits längere Zeit leer standen, waren diese bereits in einem desolaten Zustand. Türen, Fenster, Elektroleitungen, Heizung usw. waren weitgehend zerstört oder gestohlen. Der Außenbereich war komplett verwildert, sowie mit Müll und Unrat verunreinigt.

Ab dem 2. Mai 2000 begann die Wiedereinrichtung der Imkerei. Es wurde ein Konzept zur Errichtung einer Schau- und Lehrimkerei erstellt. Diese Einrichtung erforderte viel Fleiß und viel eigenes Kapital. Leider gab es seitens des Imker-Landesverbandes Sachsen-Anhalt zu dieser Zeit nur wenig Unterstützung, obwohl ein sehr gutes Konzept über das EU Leader-Projekt bestand. Die negative Einstellung des Verbandes führte zum Ausstieg aus dem Leader-Programm.

Den Mut wollten wir uns nicht nehmen lassen, so dauert die Sanierung eben ein wenig länger. Nicht der Weg zählt, sondern das Ziel. Das Ziel ist unter folgenden Punkten gegliedert:
-Erhalt der Imkerei
-Aufbau einer Schau- und Lehrimkerei
-Stützpunkt zum Erfahrungsaustausch für Imker und Jungimker
-imkerliche Aufklärungsarbeit für Schüler und interessierte Leute

Bis heute 2011 waren ca. 120 Schulklassen, 16 Vereine und ca. 4500 interessierte Besucher in unserer Schlossimkerei Hundisburg zu einem Besuch vor Ort.

Besuchen auch Sie uns.



.